Dänemark will Soldaten für Drohnentraining in die Ukraine schicken
11.29 Uhr: Das Nato-Mitglied Dänemark will unbewaffnete Soldaten zum Training in die von Russland angegriffene Ukraine schicken. Das sagte der Chef des dänischen Heeres, Peter Boysen, dem Fernsehsender TV 2. Demnach sollen die dänischen Soldaten von den ukrainischen Militärs und vor allem von deren Erfahrungen im Drohnenkrieg lernen.
Boysen sagte zu TV 2, die Dänen würden sich weit von der Front entfernt aufhalten, vermutlich in Trainingszentren im Westen der Ukraine. Das Training könnte dem Heereschef zufolge schon im Sommer beginnen.
Russland warnt indes die Dänen vor der Entsendung. In einem schriftlichen Kommentar teilte der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, TV 2 mit, ein Training dänischer Soldaten in der Ukraine ziehe "Dänemark tiefer in den Konflikt hinein" und "provoziere eine weitere unkontrollierte Eskalation". Der russische Botschafter schrieb demnach weiter, die Entscheidung bringe "das Leben dänischer Soldaten in Gefahr." Denn alle militärischen Einrichtungen in der Ukraine, auch Trainings- und Ausbildungszentren im Westen des Landes, sind laut Barbin "legitime Ziele" für das russische Militär.
Toter bei russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Cherson
10.40 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Cherson ist nach Angaben des Regionalgouverneurs ein Mann getötet worden. Drei weitere Menschen seien am Mittwoch verletzt worden, erklärte Gouverneur Oleksandr Prokudin auf Onlineplattformen.
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Der Armeechef von Cherson, Roman Mrotschko, schrieb im Onlinedienst Telegram, der erste Angriff sei am frühen Morgen erfolgt. Als die Rettungskräfte eingetroffen seien, sei ein zweiter Angriff erfolgt, die russische Armee habe die Helfer "mit Artillerie bombardiert". Gouverneur Prokudin verurteilte eine "vorsätzliche Taktik Russlands", die dazu diene, "die Rettung der Opfer zu verhindern und Ärzten, Rettungskräften und Polizeibeamten Schaden zuzufügen".
Russland greift Hafenstadt Odessa mit Kamikaze-Drohnen an
Mittwoch, 16. April, 6.35 Uhr: Die russische Armee hat in der Nacht die südukrainische Hafenstadt Odessa mit Kampfdrohnen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters Oleh Kiper mehrere Wohnhäuser getroffen. In einem sei ein Brand ausgebrochen. "Informationen über mögliche Opfer werden noch geklärt", schrieb Kiper auf der Plattform Telegram. Im Hafen seien zudem Lagerhäuser beschädigt worden, teilte Bürgermeister Hennadij Truchanow mit.
In der Hauptstadt Kiew und einer Reihe anderer ukrainischer Städte wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Nach Angaben der Flugabwehr waren größere Drohnenschwärme in den ukrainischen Luftraum eingeflogen. Nähere Angaben zu möglichen Zielen der Kampfdrohnen lagen zunächst nicht vor.
USA blockieren G7-Erklärung zum Russen-Angriff auf Sumy wegen Verhandlungen
18.33 Uhr: Am Sonntag waren bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy 35 Menschen getötet worden. Es war der bislang tödlichste Angriff der Russen in diesem Jahr. Die G7-Staaten wollen den Angriff in einer Erklärung verurteilen - doch Trumps US-Regierung blockiert die Erklärung. Das berichtet "Bloomberg". Der Grund sei demnach, dass die USA die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Ukraine-Kriegs aufrechterhalten wollen.
Daraufhin habe Kanada, das derzeit den G7-Vorsitz innehat, mitgeteilt, dass die Erklärung ohne die Zustimmung der USA nicht verabschiedet werden könne. Die Erklärung sollte beinhalten, dass der Angriff auf Sumy ein Beweis dafür sei, dass Russland den Krieg fortsetzen will.
Bericht: Ukraine schlägt nach Sumy-Angriff zurück
18.21 Uhr: Die ukrainische Armee soll nach dem verheerenden russischen Angriff auf Sumy zurückgeschlagen haben. Das teilte der Generalstab mit. Ukrainische Drohnen griffen demnach mehrere Ziele in der Region Kursk an, einer der Angriff soll die Raketenbasis getroffen haben, von der aus der Angriff auf Sumy erfolgt sein soll.
Russland bestätigte massive Drohnenangriffe in der Region in der Nacht auf Dienstag und sprach von einem Todesopfer, einer 85-jährigen Frau.
Nato-Chef Rutte besucht überraschend die Ukraine
16.30 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat überraschend die südukrainische Hafenstadt Odessa besucht und dort Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. Rutte verurteilte dabei ein "empörendes" und "schreckliches Muster" der russischen Armee, die immer wieder Zivilisten angreife.
Nicht zuletzt im Hinblick auf diese "schreckliche Gewalt" seien die von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg "nicht einfach". "Aber wir alle unterstützen Präsident Trumps Drängen auf Frieden", sagte der Nato-Chef weiter.
Selenskyj forderte bei dem Treffen am Dienstag erneut mehr Unterstützung für sein Land. Nach den jüngsten russischen Angriffen "sieht absolut jeder, wie dringend die Ukraine Luftabwehrsysteme und Raketen braucht", sagte der ukrainische Präsident. Rutte und er hätten über dieses Thema ausführlich gesprochen.
Selenskyj entlässt Gouverneur von Sumy nach verheerendem russischen Raketenangriff mit 35 Toten
13.04 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem verheerenden russischen Raketenangriff die Entlassung des Militärgouverneurs des Gebiets Sumy, Wolodymyr Artjuch, eingeleitet. Sein Antrag wurde von der Regierung unterstützt, teilte der Regierungsvertreter im Parlament, Taras Melyntschuk, bei Telegram mit.
Artjuch hatte am Tag zuvor dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass dort zu der Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hat. Gleichzeitig hatte Artjuch jedoch erklärt, dass diese Veranstaltung nicht von ihm veranlasst worden sei. Der 66-Jährige hatte das Amt knapp zwei Jahre lang inne.
Bei dem Angriff in der nordostukrainischen Stadt sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Unter den gemeldeten Opfern waren inoffiziellen Angaben zufolge allerdings nur zwei Soldaten. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
Pistorius reagiert skeptisch auf Merz' Taurus-Pläne
21.34 Uhr: Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich skeptisch zu dem Vorhaben des wohl künftigen Kanzlers Friedrich Merz (CDU) geäußert, in Abstimmung mit europäischen Partnern Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Bei einer SPD-Konferenz in Hannover widersprach er Darstellungen, dass er schon immer für eine solche Waffenhilfe gewesen sei: "Ich habe das nie gesagt." Für die Lieferung von Taurus gebe es zwar gute Argumente, es gebe aber auch "viele Argumente, gute Argumente dagegen". Nur einen Teil davon könne man öffentlich diskutieren.
Auch zur Abstimmung mit den Verbündeten äußerte Pistorius sich skeptisch. "Ich kenne keinen europäischen Partner mit einem solchen System. Von daher ist das mit der Abstimmung auch so eine Sache", sagte der SPD-Politiker, der in einer neuen schwarz-roten Regierung wahrscheinlich Verteidigungsminister bleiben wird.
Von den europäischen Verbündeten haben bisher Großbritannien und Frankreich Marschflugkörper an die Ukraine geliefert. Die Storm Shadow und Scalp genannten, fast identischen Waffensysteme gelten aber als weniger präzise als Taurus und haben eine deutlich geringere Reichweite.
Merz hatte am Sonntag seine Bereitschaft zur Lieferung der Taurus-Raketen bekräftigt. "Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten", sagte er in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Er habe aber immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. "Das muss abgestimmt werden, und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen."
Trump macht erneut Selenskyj für Ukraine-Krieg verantwortlich
21.26 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat erneut den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den Ukraine-Krieg verantwortlich gemacht. Bei einem Treffen mit dem Präsidenten von El Salvador, Nayib Bukele, sagte Trump am Montag vor Journalisten, für die "Millionen von Toten" in der Ukraine seien "drei Menschen verantwortlich" und fügte an: "Sagen wir, (der russische Präsident Wladimir) Putin ist die Nummer eins, aber sagen wir, (der frühere US-Präsident Joe) Biden, der keine Ahnung hatte, was zum Teufel er eigentlich tat, ist die Nummer zwei, und Selenskyj ist die Nummer drei."
Trump warf Selenskyj zudem erneut fälschlicherweise vor, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen zu haben. "Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn auch gewinnen kann", sagte Trump und ergänzte: "Man beginnt keinen Krieg gegen jemanden, der zwanzigmal so groß ist wie man selbst, und hofft dann, dass die Leute einem Raketen geben."
EU-Politiker loben Merz' Taurus-Aussage
16.26 Uhr: EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas begrüßt die weitere Offenheit des wohl künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. "Natürlich gibt jeder Mitgliedstaat, was er geben kann, aber ich denke, die Botschaft ist sehr klar", sagte die EU-Außenbeauftragte bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg, einen Tag nach einem schweren Angriff Russlands auf die Stadt Sumy mit mehr als 30 Toten. "Wir müssen mehr tun, damit die Ukraine sich selbst verteidigen kann und die Zivilisten nicht sterben müssen", antwortete sie auf eine Frage zu Merz' Aussagen.
In seiner Zeit als Oppositionspolitiker hatte Merz sich offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt. Dies gelte weiterhin, sagte der CDU-Vorsitzende am Sonntag in der ARD. "Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten." Merz ergänzte auf Nachfrage, er habe immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde.
Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp sagte in Luxemburg, er halte es für sehr wichtig, wenn Deutschland Taurus-Marschflugkörper liefere. "Ich denke, das wäre ein ganz wichtiges Signal, wie Europa in dieser Situation steht", sagte er in Luxemburg. Sein polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski nannte Merz' Angebot "sehr gut".
Medwedew wütet wegen Taurus-Ansage gegen Merz: "Überleg zweimal, Nazi"
16.01 Uhr: Der mögliche nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat mit Äußerungen über eine mögliche Zerstörung der russischen Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim scharfe Kritik in Moskau hervorgerufen. "Überleg zweimal, Nazi!", schrieb der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auf der Plattform X.
Der frühere Präsident reagierte damit auf Äußerungen von Merz in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Darin zeigte sich der CDU-Chef nicht nur weiter offen für die Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers an die Ukraine. Er erklärte auch, dass eine Zerstörung der Krim-Brücke der Ukraine nutzen könne.
"Fritz Merz wird von der Erinnerung an seinen Vater verfolgt, der in Hitlers Wehrmacht diente", sagte Medwedew weiter. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf Merz vor, es auf eine Eskalation im Ukraine-Krieg abzusehen. Merz sagte in der ARD, dass die ukrainische Armee in die Lage versetzt werden müsse, einen Teil des Geschehens selbst zu bestimmen.