SSDs: Speicherhersteller machen Milliarden US-Dollar weniger Umsatz

Hersteller von NAND-Flash, etwa für SSDs und Smartphones, haben im vierten Quartal 2024 Bausteine im Wert von gut 16,5 Milliarden US-Dollar verkauft – ein Rückgang von etwa 6,2 Prozent verglichen mit dem vorherigen Quartal. Bis zum Sommer sollen die Preise und damit Umsätze weiter sinken.

Die größten Verlierer sind die Speicherriesen Samsung (-9,7 Prozent), SK Hynix (-6,6 Prozent) und Micron (-9,3 Prozent). Die Hersteller selbst geben typischerweise nicht an, wie viel Geld sie ausschließlich mit NAND-Flash machen. Die Zahlen schätzt der Marktbeobachter Trendforce. Obwohl Samsungs Umsatz am stärksten litt, bleibt die Firma mit Einnahmen von 5,6 Milliarden US-Dollar der mit Abstand größte NAND-Flash-Lieferant.

Trendforce schätzt, dass der Umsatz mit NAND-Flash-Bausteinen im jetzt laufenden ersten Quartal 2025 noch einmal um etwa 20 Prozent sinkt. Das wären dann noch gut 13 Milliarden US-Dollar. Im zweiten Quartal sollen die Preise noch einmal um bis zu fünf Prozent nachgeben, bevor es im zweiten Halbjahr bergauf geht.

Weitere Preisnachlässe

Die Flash-Preise sollen im ersten Quartal je nach Einsatzort und Bausteintyp um bis zu 18 Prozent sinken. Der Umsatz sinkt stärker, als die Preise nachgeben, weil die Speicherhersteller die Produktion verringern und damit weniger Chips verkaufen. Damit wollen sie noch größere Preissenkungen umgehen.

Bausteine für Consumer-SSDs sollen preislich mit am stärksten nachgeben, weil die Nachfrage derzeit gering ist. Unter anderem Samsung will offenbar einen Teil seiner Produktion auf Bausteine für Server-SSDs umschichten, weil dort wegen des Bedarfs nach KI-Systemen mehr Geld zu holen ist. Solche Modelle verwenden größere Packages und häufiger QLC-Varianten (4 Bit pro Zelle, Quadruple Level Cells) zur Erhöhung der Kapazität.

Der Umsatz von Kioxia und Western Digital / Sandisk ist nur geringfügig eingebrochen, weil die beiden Hersteller anteilig mehr Server-SSDs verkaufen. Gesonderte Zahlen zu chinesischen Herstellern wie YMTC führt Trendforce nicht auf.

In Deutschland kommen die Preisnachlässe bisher nur vereinzelt an – je nachdem, von welchem Lieferanten die Bausteine stammen. Einige Modelle von Lexar (ab 70,89 €) und Kingston (ab 47,95 €) etwa wurden zuletzt günstiger; beide Firmen kaufen ausschließlich Chips von anderen Herstellern. Bei Samsung hingegen sind die Preise eher stabil (ab 76,49 €) bis steigend (ab 99,99 €).