>Die Marine bekommt bis 2029 drei neue Flottendienstboote, die mit diverser KI-Technik ausgestattet sind. Sie spielen eine wichtige Rolel bei der militärischen Aufklärung auf See. Jetzt wurde das erste der drei neuen Flottendienstboote der Klasse 424 in der Wolgaster Peene-Werft auf Kiel gelegt.
Die Hauptaufgabe solcher Boote ist es laut der Bundeswehr, Fernmelde- und elektronische Aufklärung durchzuführen. Durch ihre Gewinnung von Informationen und deren Auswertung unterstützen die Flottendienstboote demnach Fähigkeiten zur Cyberverteidigung.
KI und mehr an Bord
Die neue Generation der Flottendienstboote ist mit elektronischen, hydroakustischen und elektrooptischen Sensoren ausgestattet. Diese Sensortechnik ermöglicht laut der Bundeswehr eine effizientere Überwachung des elektromagnetischen Spektrums über Land, Luft und See und eine verbesserte Informationsgewinnung. Die Sensoren nutzen Technologien wie zum Beispiel maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um große Datenmengen nahezu in Echtzeit auszuwerten und zielgerichtet militärisch relevante Informationen zu extrahieren.
Der Einsatz von KI und Big Data-Analysen soll demnach die Entscheidungsfindung und Routenoptimierung verbessern. Die Bundeswehr verweist auf Prognosen, wonach 90 Prozent aller neu gebauten Schiffe bis 2030 über KI-Funktionen verfügen werden. Effiziente, nicht näher genannte Antriebstechnologien sowie diverse Automatisierung sollen die Umwelt und die Besatzung entlasten.
Cyberspezialisten fahren mit
Am 25. Februar wurde das erste Schiff in der Peene-Werft feierlich auf Kiel gelegt, der Bau beginnt. Der Inspekteur der Bundeswehr-Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum (CIR), Vizeadmiral Dr. Thomas Daum, sagte bei dem Anlass: „Gerade unsere Flottendienstboote, gefahren von der Deutschen Marine und in der Aufklärung betrieben durch Soldatinnen und Soldaten der Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum, sind ein hoch effektives, unverzichtbares strategisches Aufklärungsmittel für kriegstüchtige Streitkräfte. Daher freue ich mich über die Kiellegung des ersten Flottendienstbootes der Klasse 424."
Die Militärangehörigen im Bereich CIR sind laut Bundeswehrangaben verantwortlich für die Abwehr von Cyberangriffen und die Gewährleistung der Informationssicherheit. Darüber hinaus sammeln und analysieren sie demnach relevante Daten aus dem digitalen Raum, um die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Ausbildung von Fachkräften und die Forschung im Bereich Cybersicherheit. Die Teilstreitkraft CIR arbeite eng mit anderen nationalen und internationalen Institutionen zusammen, um die gesamtstaatliche Cybersicherheit zu stärken. Insgesamt trage sie wesentlich dazu bei, die Handlungsfähigkeit der Bundeswehr im digitalen Zeitalter sicherzustellen und Deutschland gegen Bedrohungen aus dem Cyberraum zu schützen.
Auch in den Streitkräften anderer Nationen gibt es eigene Cyberabteilungen, in den USA zum beispiel das US Cyber Command. Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete diese Woche an, die Planungen für jegliche Cyberaktivitäten im Bezug auf Russland zu stoppen. Das betrifft auch Aktivitäten in Europa.